Ich trinke viel zu selten Barbera !

Habe ich mir am vergangenen Wochenende gedacht. Denn eigentlich gehört sie zu meinen Lieblingsrebsorten, welche zu Unrecht nicht den besten Ruf inne hat. Die weit verbreitete Rebsorte aus dem Piemont hat nicht annähernd das Ansehen ihrer berühmten Nachbarin Nebbiolo. Ich glaube auch nicht, dass sich noch so viele daran erinnern, dass es Barbera Weine waren, die Mitte der 80er den Methylakoholskandal auslösten der einigen Menschen das Leben kostete. Es ist einfach die Masse und mitunter minderwertige Qualitäten, die den Konsumenten nicht einfängt, wie es Barolo und Barbaresco tun.

Für mich eine der zu unrecht unterschätzten Sorten Italiens, was der am Wochenende mit Genuß getrunkenen Wein wieder bestätigt. Die Barbera eignet sich auch ideal zum Ausbau im Holzfass, was dem Wein, da auch von Natur aus gerbstoffarm, meist sehr gut tut. Zum Glück gibt es Winzer die ihr die nötige Aufmerksamkeit schenken und bezahlbare schöne Weine machen, wie dieser hier.

Der Barbera d´Alba der Brüder Alessandria beindruckte mich durch seine Aromenvielfalt, neben der klassichen reifen Pflaume unterhielt er mich mt Marzipan, Haselnuss, rotem Curry und anderen Gewürzen und wusste genauso im Mund zu punkten. Da wie die meisten italienischen Klassiker mit einem ausgeprägten Säuregerüst ausgestattet, bildet dieses den frischen Gegenpol zu dem vollen und fast überreif wirkenden Wein. Er wirkt aber niemals breit und aufdringlich sondern punktet, trotz der 14 %, durch seine hedonistisch anmimierende Art, die es weder an Länge noch Spaß vermissen ließ !

Der vor Längerem getrunkene Barolo aus gleichem Hause hat nicht annähernd so viel Spaß gemacht und kostet eine Stange mehr !

Einfach Lecker ! Und darauf kommt es an !

Probiertipp, gekauft für € 12,80 und jeden Cent wert !